Unser Tennishäusl, ein Nachruf

 

Hans Namberger war der maßgebliche Initiator und Erbauer unseres Tennishäusls. Nachdem die Abteilung in den 90er-Jahren bis zu 7 Mannschaften in der Medenrunde gemeldet hatte, war ein eigenes Tennishäusl eine dringende Notwendigkeit. Für alle Abteilungsmitglieder galt es, einen Beitrag für die Baukosten zu leisten. Es wurde fleißig Geld gespendet, Arbeiten gratis getan und eine gebrauchte Küche eingebaut. Die Abteilung konnte alle Kosten selbst tragen. Vom Hauptverein bekamen wir eine gebrauchte Beton-Fertiggarage zur Verfügung, die in den Bau integriert wurde. Hier konnte das Gerät, Werkzeug und Maschinen geschützt gelagert werden. 1993 konnte dann das Häusl unter dem Vorsitz von Lisbeth Schönhuber eingeweiht werden. Es folgte eine schöne Zeit  in der Turniere, Feste und verschiedene Wettkämpfe im Häusl ihren Ausklang hatten.

Leider hielt die Tennisbegeisterung nicht ewig an, die Grabenstätter Tennisspieler erhielten in Grabenstätt eigene Tennisplätze und schwächten so den  Mitgliederstand erheblich. Nach und nach mussten Mannschaften abgemeldet werden und das Tennishäusl wurde nur noch selten frequentiert.

In den letzten Jahren spielen nur noch wenige Mitglieder regelmäßig und so wurde auch das Häusl nur noch selten genutzt. Am Dienstag war noch ein sogenannter Gesellschaftstag, bei dem Damen und Herren sich nach dem Spiel am Abend zu einer Brotzeit auf der gemütlichen Terrasse zusammensetzten. Seit einigen Jahren feierten die Donnerstags-Turnerinnen hier ihr Sommerfest im August, ebenso nutzten auch die Freitagsturner einmal jährlich das Häusl.

Deshalb war die Abteilung auch bereit, der Fußball-Abteilung das Tennisstüberl für Spielersitzungen zur Verfügung zu stellen. Ebenso wurden seit einiger Zeit die monatlichen Vereinsvorstandssitzungen hier abgehalten.

Im Juni 2017 wurde in der Vorstandssitzung der Wunsch der Fußball-Abteilung vorgetragen, das Tennisstüberl umzubauen. Nachdem die Tennisabteilung über diesen Wunsch sich beraten hatte, lehnte sie einen Umbau ab. Deshalb plante die Fußball-Abteilung nun, den vorhandenen Holzanbau in ein eigenes Fußball-Vereinsheim umzugestalten. Aus diesem Grund trafen sich Mitglieder der Fußball-Abteilung am 11.11.17 zum gemeinsamen Ausräumen ihres Anbaus, um im Anschluss dann die notwendige Wärme-Isolierung einbauen zu können. Dazu ist es nicht mehr gekommen. In der Nacht auf den 15.11.17 brannte der Anbau komplett ab, die Garage, der Durchgang und das Tennisstüberl wurden beschädigt.

Die Feuerwehr konnte den Brand unter Kontrolle bringen. Die Kripo untersuchte die Brandstelle, konnte jedoch keinen Anhalt für einen technischen Defekt finden. Der Gutachter der Versicherung stellte fest, dass das Gebäude wegen Kontamination total abgerissen werden muss.

 In einer schnell einberufenen Ausräum-Aktion am 16.12.17  halfen Fußballer und Tennisspieler zusammen und räumten die Garage mit den Werkzeugen und Geräten leer.

Beschädigtes kam in den Container.

Ebenso wurde das Stüberl ausgeräumt, da die Bänke, Stühle und Tische nach einer Säuberung bzw. Abschleifen wieder benutzt werden dürfen. Auch die unbeschädigten Fenster samt Fensterstöcken und die Eingangstür zum Stüberl wurden ausgebaut. Für die ausgelagerten Teile stellte der Vereinsvorstand  Klaus Muggenhamer einen großen Container auf seinem Firmengelände bis auf weiteres zur Verfügung.

Die Tennisabteilung bedankt sich bei allen Helfern in der Not.

Am 18.12. rückte dann schon das Abrisskommando an und ließ nur die Bodenplatte des Gebäudes stehen.

Da die Versicherung für den Brandschaden des Gebäudes aufkommen wird, steht bereits eine Planung für den Wiederaufbau.

Der Plan sieht ein von allen Abteilungen zu nutzendes Vereinsheim vor.

 

Erlstätt, 17. Januar 2018

Erika Gruber